Lichthaus Kino, Bauhaus-
Die Tänzerin Barberina | Der verlorene Schatten | Hamlet | Die Reise um die Erde in 80 Tagen | Das Lied von der glutroten Blume | Die Jagd nach dem Tode Teil I & II | Rübezahls Hochzeit | Die Chaplin Quelle & Der kleine Muck | Die Jagd nach dem Tode 3 | 20.000 Meilen unter See | Das Wunder des Schneeschuhs & Die Jagd nach dem Tode 4 |
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Im Kreise der Unsterblichen |
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»Die Tänzerin Barberina« | LIVE-MUSIK Anna Vavilkina (Piano) Format DCP | viragiert | Deutschland | 1919/20 | 84 min | ab 12 Jahren REGIE Carl Boese DARSTELLER*INNEN Lyda Salmonova | Otto Gebühr | Georg di Gioretti |
»Der verlorene Schatten« | LIVE-MUSIK Anna Vavilkina (Piano) Format 35 mm | schwarz-weiß | Deutschland | 1920/21 | 78 min | ab 12 Jahren REGIE Rochus Gliese DARSTELLER*INNEN Paul Wegener | Lyda Salmonova | Werner Schott |
»Hamlet« | LIVE-MUSIK Daan van den Hurk (Piano) Format 35 mm | viragiert | Deutschland | 1920/21 | 99 min | ab 12 Jahren REGIE Svend Gade DREHBUCH Erwin Gepard DARSTELLER*INNEN Asta Nielsen | Eduard von Winterstein | Lily Jacobsson |
»Die Reise um die Erde in 80 Tagen« | LIVE-MUSIK Daan van den Hurk (Piano) Format DCP | viragiert | Deutschland | 1918/19 | 113 min | ab 12 Jahren REGIE Richard Oswald DARSTELLER*INNEN Conrad Veidt | Anita Berber | Reinhold Schünzel |
»Das Lied von der glutroten Blume« | MUSIK Neuaufnahme der Original-Musik von Armas Järnefelt von 1919 in der Rekonstruktion von Jaakko Kuusisto (2019) unter dessen Leitung Format DCP | viragiert | Schweden | 1919 | 100 min | ab 6 Jahren REGIE Mauritz Stiller DARSTELLER*INNEN Lillebill Christensen | Lars Hansson |
»Die Jagd nach dem Tode« Teil I & II | LIVE-MUSIK Daan van den Hurk (Piano) Format 35 mm | schwarz-weiß | Deutschland | 1920 | 65 + 60 min | ab 12 Jahren REGIE Karl Gerhardt DARSTELLER*INNEN Lil Dagover | Nils Chrisander | Bernhard Goetzke | Ernst Deutsch | Isa Marsen | Reneé Pelar | Kurt Brenkendorf |
»Rübezahls Hochzeit« | LIVE-MUSIK Camille Phelep (Piano) Format DCP | viragiert | Deutschland | 1916 | 74 min | ab 6 Jahren REGIE Paul Wegener DARSTELLER*INNEN Paul Wegener | Lyda Salmonova | Rochus Gliese | Georg Jacoby |
»Die Chaplin-Quelle« | LIVE-MUSIK Richard Siedhoff (Piano) | Mykyta Sierov (Oboe) Format DCP | schwarz-weiß | USA | 1917 | 25 min | ab 6 Jahren REGIE Charlie Chaplin DARSTELLER*INNEN Willy Charlie Chaplin | Edna Purviance | Eric Campbell »Der kleine Muck« | LIVE-MUSIK Tobias Rank (Piano) Format 35 mm | schwarz-weiß | Deutschland | 1920/21 | 75 min | ab 6 Jahren REGIE Wilhelm Prager DARSTELLER Willy Allen | Conrad Dreher | Rolf Ritter |
»Die Jagd nach dem Tode« Teil III | LIVE-MUSIK Richard Siedhoff (Piano) Format 35 mm | schwarz-weiß | Deutschland | 1920 | 98 min | ab 12 Jahren REGIE Karl Gerhardt DARSTELLER*INNEN Lil Dagover | Nils Chrisander | Bernhard Goetzke | Ernst Deutsch | Isa Marsen | Reneé Pelar | Kurt Brenkendorf |
»20.000 Meilen unter See« | LIVE-MUSIK Matthias Hirth (Elektronische Klangkomposition) Format DCP | viragiert | USA | 1916 | 98 min | ab 12 Jahren REGIE Stuart Paton DARSTELLER Allen Holubar | Jane Gail |
»Das Wunder des Schneeschuhs« Teil I | LIVE-MUSIK Richard Siedhoff (Piano) | Mykyta Sierov (Oboe) Format 35 mm | viragiert | Deutschland | 1919/20 | 46 min | ab 12 Jahren REGIE Arnold Fanck DARSTELLER Hannes Schneider | Ernst Baader »Die Jagd nach dem Tode« Teil IV | LIVE-MUSIK Richard Siedhoff (Piano) | Mykyta Sierov (Oboe) Format 35 mm | schwarz-weiß | Deutschland | 1920 | 70 min | ab 12 Jahren REGIE Karl Gerhardt | DARSTELLER*INNEN Lil Dagover | Nils Chrisander | Bernhard Goetzke | Ernst Deutsch | Isa Marsen | Reneé Pelar | Kurt Brenkendorf |
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Die Filmdiva Lyda Salmonova verkörpert die berühmte Tänzerin Barbara Campanini (1721 – 1799). In barocken Bildern wird deren Leben kinematographisch verewigt: von einem italienischen Tanzmeister entdeckt und ausgenutzt, gastiert sie am französischen Hof und in London, wird nach Venedig entführt und tritt schließlich im königlichen Ballett Friedrichs II. in Berlin auf. Die kontinentale Tournee birgt ausschweifende Affären, die die Filmzensur als »wollüstige Großaufnahmen von Grobsinnlichem« beschrieb. Wegen der Gesamtwirkung blieb »Die Tänzerin Barberina« dennoch für Erwachsene im Programm. Der Film überlebte nur in einer portugiesischen Verleihkopie, die aber einige der zensierten Szenen noch enthält. Eine Veranstaltung in Kooperation mit der LANDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG THÜRINGEN. |
Wie schaffe ich es, die schöne Barbara zu gewinnen? Mit dieser Frage konfrontiert sich der schüchterne Musiker Sebaldus in »Der verlorene Schatten«. Der Zufall will es, dass ein mysteriöser Schattenspieler ihm zum Tausch für seinen Schatten eine Zaubergeige anbietet. Doch der Handel hat ungeahnte Folgen. Beruhend auf Adalbert von Chamissos »Peter Schlemihl« fanden die im Film verwendete Tricktechnik sowie das vollendete Spiel der Hauptdarsteller*innen euphorischen Anklang. |
18 UHR Vortrag »Hamlet — Melancholie der Maskerade« von Prof. Dr. Heide Schlüpmann & Karola Gramann (Kinothek Asta Nielsen e. V., Frankfurt/M.) Mitmenschen sprachen von ihr in den höchsten Tönen. Asta Nielsen sei »die neue moderne Frau«, »die Königin des Films« und »die einzige Filmdarstellerin überhaupt, die für den Hamlet in Betracht kommt« (E. Gepard). Völlig gleichgültig, ob von einem Mann oder einer Frau gespielt, gewährten die Hamlet-Sagen den Stoff für »den echtesten Film«: Um ihre Regentschaft zu retten, gibt die dänische Königin ihre neugeborene Tochter als männlichen Thronfolger aus. Das Drama um Macht, Liebe und Mord setzt auf Großaufnahmen und die Schlosskulisse in Helsingör. |
Einführung — Dr. Anett Werner-Burgmann über die Hintergründe dieser Verfilmung Dieser Bestseller von Jules Verne wurde unzählige Male verfilmt. Nach einer verschollenen Adaption aus dem Jahr 1913 nimmt die Richard-Oswald-Produktion die zweite Stelle in der Filmgeschichte ein, auch wenn der Titel aufgrund eines Urheberrechtsstreits mit den Verne-Erben 1921 leicht geändert werden musste. In seinem edlen Klub wettet Phileas Fogg, dass er in nur 80 Tagen um den Globus reisen könne. Begleitet von seinem Diener Passepartout und verfolgt vom Detektiv Fix, der in dem Abenteurer einen Bankräuber vermutet, entwickelt sich eine abwechslungsreiche Detektivkomödie. |
Einführung — Richard Siedhoff über die Rekonstruktion der Original-Musik Auch skandinavische Filme sind 1921 endlich wieder auf Weimarer Leinwänden zu sehen. »Das Lied von der glutroten Blume« entbehrt den »faden Eindruck von Schminke, falschen Bärten oder gar Salontirolertum« (F. Olimsky). Gerahmt von epischen Landschaftsaufnahmen entspinnen sich die Liebesaffären eines reichen Bauernsohns. Nachdem er seiner Angetrauten untreu war, muss er den elterlichen Hof verlassen und verdingt sich als Holzfäller. Bald schon begehrt er die Tochter des dortigen Großbauern, die sich aber nur erobern lässt, wenn er zu etwas Außergewöhnlichem imstande ist: Er soll eine gewaltige Stromschnelle auf einem einfachen Baumstamm überwinden. |
Einführung von Martin Koerber (Stiftung Deutsche Kinemathek) zur Rekonstruktion des Films anhand historischer Arbeitsspuren im Filmmaterial | Beim Bau der Eisenbahnstrecke Kalkutta–Tibet wird der Ingenieur McAllan — auch wegen der Liebe zur indischen Tänzerin Malatti — in äußerst turbulente Abenteuer verstrickt, die ihn mehrfach fast das Leben kosten. In dieser Retrospektive ist »Die Jagd nach dem Tode« das Highlight für wahre Serienfans. Diese Produktion vereint alle Zutaten des eskapistischen Kinos: Exotik, Monumentalität und globale Verbrechernetzwerke. Die Produktionskosten waren gigantisch: Die Filmbauten von Hermann Warm in Neubabelsberg kosteten 900.000 Mark, 1.200 Statisten wirkten an den Massenszenen mit. |
Im Anschluss an den Film gibt es einen Blick hinter die Kinokulissen Das zauberhafte Märchen »Rübezahls Hochzeit« handelt vom Berggeist aus dem Riesengebirge, der sich unsterblich in eine Elfenprinzessin verliebt. Diese ist so gar nicht von dessen Tumbheit angetan und liebäugelt schon eher mit dem eleganten Hauslehrer am Grafenhof. Doch Rübezahl gibt nicht auf. Durch sein Repertoire an trickreichen Späßen und amüsanten Verwandlungen ebnet er sich den Weg vorbei an der feinen Gesellschaft und gewinnt schließlich das Herz der Angebeteten. |
18.30 UHR Einführung »Chaplin kommt nach Deutschland« von Norbert Aping Im Anschluss ein Nachgespräch mit Norbert Aping Erst drei Jahre nach dem Ersten Weltkrieg war die Einfuhr amerikanischer Produktionen wieder möglich und so kam die »Chaplin-Quelle« (»The Cure«) 1921 in die deutschen Kinos. Mit leidenschaftlichen Beifallsstürmen reagierte das hiesige Publikum auf das Können Charlie Chaplins. Der Komiker brillierte nicht nur mit artistischem Talent, sondern hielt der Welt mit seinen tief menschlichen Figuren einen kritischen Spiegel vor. Der in Paris und London längst vergötterte Weltstar mit der »phänomenalen Fähigkeit, seinem Gegenspieler mit tödlicher Sicherheit einen Blaubeerkuchen direkt in die Physiognomie zu werfen« (A. A. Sander) gastierte im Oktober 1921 erstmals in Berlin. Einführung — Jens Riederer »Der Märchenheld Wilhelm Hauffs ist jetzt wahrlich zum Leben erwacht.« — Mit diesen Worten stimmte die Weimarer Presse 1921 auf die geplanten Vorstellungen des Films »Der kleine Muck« ein. Die erste Verfilmung des Kunstmärchens war ein beachtlicher Publikumserfolg — nicht nur wegen der orientalischen Kulissen, die Ernst Lubitsch ursprünglich für seine zuvor gedrehte »Sumurun«-Verfilmung genutzt hatte. Vielmehr böten die wundersamen Abenteuer des kleinwüchsigen Helden »einen herrlichen Rahmen für die Entfaltung morgenländischer Pracht«. Aktuell betrachtet besitzen Stoff und Film auf Grund der Darstellung des Orients zuweilen problematische Tendenzen. Dem steht jedoch die bewegte Biographie seines deutsch-sudanesischen Hauptdarstellers Willy Allen entgegen. Bitte beachten Sie hierzu die Einführung und Podiumsdiskussion am 6. September um 18 Uhr. |
18 UHR Einführung und Podiumsdiskussion zum Orientalismus und den Nachwehen der deutschen Kolonialzeit im Kino der 1920er Jahre 19.30 UHR Film Teil III des sensationsheischenden Vierteilers von 1921 führt unsere Held*innen in das kultische Südostasien. |
Eine weitere, weltweit gefeierte Hollywood-Produktion wurde 1921 nach Weimar importiert. Um die hohen Verleihkosten wieder einzuspielen, bestimmte »20.000 Meilen unter See« drei Tage lang das lokale Kinoprogramm. Basierend auf dem Jules Verne-Klassiker tauchten die Kinobesucher*innen erstmalig in der Filmgeschichte durch Kapitän Nemos »magisches Fenster« der Nautilus in die geheimnisvollen Tiefen der Unterwasserwelt ein und bezeugten die Attacken von Haifisch und Riesenkraken. Bahnbrechend war die eigens vom jungen Filmpionier J. E. Williamson entwickelte kugelförmige Tiefsee-Beobachtungskammer, mit der die Filmaufnahmen am Meeresboden sensationell gelangen. |
Die Gletscherwelt bis zu den einsamsten Gipfeln filmisch erobern — diese Mission kam dem Wegbereiter des Berg- und Sportfilms Dr. Arnold Fanck zu. Mit seiner Freiburger Film-Gesellschaft dokumentierte der Geologe in »Das Wunder des Schneeschuhs« erstmals die »göttliche Erhabenheit« des Schwarzwaldes und der Schweizer Alpen. Spektakuläre Aufnahmen gelangen seinen zwar dürftig ausgestatteten, aber umso akrobatischeren Skiathleten bei waghalsigen Verfolgungsmanövern. Mit der zuweilen ans Bein montierten Kamera wurde die bis dahin dem Tourismus unbekannte Landschaft erstmals sichtbar. im Anschluß: Der letzte Teil des vierteiligen Sensationsfilms bringt die Spannung auf ein Maximum. |