R: Joe May. B: Ruth Goetz, Richard Hutter. K: Max Lutze. Bauten: Paul Leni.
D: Mia May (Helena, Ellinor, Komtesse Helene), Johannes Riemann (Lucius, Ritter Lutz , Prinz Ludwig)
Der gebürtige Wiener Joe May gilt als einer der produktivsten und anregendsten Filmpioniere des Weimarer Kinos. Er war Regisseur, Autor, Produzent, Atelierbetreiber und ein ausgefuchster Werbestratege. In seinem Atelier in Berlin-Weißensee drehte er mit seiner Gattin und Diva Mia May für 750.000 Mark den ersten Monumentalfilm der deutschen Filmgeschichte: VERITAS VINCIT. Ein pompös ausgestatteter Episodenfilm, der drei Zeitalter (antikes Rom, Mittelalter und Gegenwart) über das Leitmotiv der Seelenwanderung verbindet und mit den eindrucksvollen Bauten und Kulissen von Paul Leni – etwa der authentischen Rekonstruktion des Circus Maximus auf dem Terrain der Weißenseer Rennbahn – das Verlangen nach immer größeren, immer teureren Sensationen bediente. Flieger warfen drei Tage vor der Uraufführung Hunderttausende von Flugblättern auf die Hauptstadt, an allen Litfaßsäulen prangten die Riesenplakate. Der Kritiker Willy Haas nennt Joe May den »König der Supermonumentalfilme«.
Im Anschluß an die Vorführung findet ein Filmgespräch mit dem Filmemacher und Kulturhistoriker Markus Schlaffke (Weimar) und Dr. Simon Frisch (Bauhaus-Universität Weimar) über den Regisseur Joe May statt.
Live-Musik: Richard Siedhoff (Klavier) & Mykyta Sierov (Oboe)