In der ersten Szene von „Oper - L‘opéra de Paris“ wird zu Fanfarentönen die französische Fahne auf dem Dach der Pariser Oper gehisst, im Hintergrund die Silhouette der Hauptstadt. In der letzten Szene sieht man gut 110 Minuten später eine farbige Putzfrau die Sitze des Opernhauses absaugen. Dazwischen zeigt Jean-Stéphane Bron die Arbeitsweisen der Oper, ihrer Bürokratie, der Werkstätten, vor allem der Künstler, blickt mal mit sanfter Ironie, mal mit Gespür für das Pathos von Oper und Ballett auf die Funktionsweisen einer Institution, die ein Stolz der Nation ist, in der sich aber auch die sozialen Unterschiede und Ungerechtigkeiten Frankreichs in vielerlei Hinsicht aufzeigen lassen. „Oper“ ist gleichzeitig kritscher Blick auf die sozialen Strukturen Frankreichs, wie auch Hommage an Künstler und ihre Leidenschaft.